VR-Pornos – Sexfilme der Zukunft?
Sexfilme der Zukunft sollen Pornos in virtuellen 360-Grad-Welten werden, eine Behauptung der Pornoindustrie. Mit einer Brille auf dem Kopf soll dies nun als neue Form zum Vergnügen werden?
Samsung ist bereits dabei, HTC und Sony ohnehin. Technikhersteller mit großen Namen setzen 2016 auf dieses neue Virtual Reality (VR) Trend. Bei diesem Erlebnis sollen die Nutzer mithilfe einer Kopfbrille in virtuelle Welten abtauchen. In Videos und Pressekonferenzen wird das neue VR bereits gern als ein neuer Heilsbringer für Videospiele angepriesen, dagegen, eher im Stillen, braut sich derzeit eine weitere Revolution von der breiten Öffentlichkeit zusammen:: VR-Pornos. Die Industrie für Porno und wie ebenso Entwickler für Spiele und Apps versprechen sich ein Geschäft in Milliardenhöhe aus der realitätsnahen Erotik. Experimente und Ideen sind bereits jetzt schon am Laufen.
Pornos sehen mit Brille aus Pappe
Das Szenario: Auf dem Sofa sitzend sieht der Nutzer vor ihm auf dem Boden eine leicht bekleidete und kniende Frau, fast zum Anfassen. Mit einem Blick nach links tauchen im virtuellen Raum weitere Frauen auf, die sich auf einem Sofa rekeln. Diese lebensechten Sexerlebnisse, die hauptsächlich aus der Ich-Perspektive gefilmt wurden, wollen in Zukunft die Pornostudios an Nutzer per VR-Brille verkaufen. Der Jahresumsatz soll der Industrie bis 2025 1 Milliarde US-Dollar bringen, so die Vorhersage vom US-Portal MarketWatch. Sex mit Brille erhielt der Nutzer bis vor kurzem nur auf einigen Portalen für Pornos gegen bezahlte Abos, da die Produktionskosten sehr hoch waren. Seit einigen Wochen werden für die breite Masse kostenfreie Videos in Zusammenarbeit mit BaDoinkVR von der Pornoseite PornHub angeboten. Ein Marketinggag war eine kostenlose VR-Brille aus Pappe zum Falten für 10.000 Nutzer, da passte sogar das Handy hinein. In das heimische Wohnzimmer kommt als Alternative der VR-Sex mit Brillen, der Samsungs Gear VR oder Oculus Rift.
Das Netflix der Pornoindustrie
Experimente mit VR-Pornos gehen weit über die normalen Sexaufnahmen hinaus, die sonst mit einer Kamera im 360-Grad-Winkel gefilmt werden. In den USA ist das US-Studio SugarDVD als das „Netflix der Pornoindustrie“ bekannt und experimentierten 2014 als Erster mit VR. Die Methode: Beim Erlebnis vom VR-Sex sollen die Zuschauer für die eigenen Bedürfnisse selbst entscheiden können, wo und mit wem, ihren sexuellen Fantasien entsprechend, virtuell der Sex stattfindet. Von echten Pornodarstellern werden dafür in einem kleinen kalifornischen Studio 3-D-Modelle von Softwareentwicklern angefertigt.
Diese Modelle kann der Nutzer nach Belieben verändern. Brüste können vergrößert, der Hintern verbreitert und die Taille geschmälert werden. Sogar die räumliche Umgebung für den VR-Sex kann der Zuschauer konfigurieren, zum Beispiel durch andere Tapeten, neuen Möbeln oder im Freien auf einer Wiese. Zum späteren Zeitpunkt soll es für die Oculus Rift eine App geben, jedoch sind der Preis und der Zeitpunkt dafür noch nicht in Sicht.
Mittendrin mit Gefühl
Dem Nutzer wird das Gefühl versprochen, in der virtuellen Realität „Mittendrin zu sein anstatt nur zuzuschauen“, allerdings wird nur der Seh- und Hörsinn beansprucht. Fühlen kann der Nutzer nicht und eine echte Sexsimulation wird nicht erlebt. Miteinander vernetzte Sexspielzeuge sollen dies ändern. Der Amsterdamer Hersteller Kiiroo hat sich auf diese Spielzeuge spezialisiert: Für 369 US Dollar kann das „Kiiroo Couple Set“ erworben werden, welches für weibliche Nutzer aus einem vernetzten Vibrator und für männliche Nutzer aus einer schwarzen Box besteht. Männer können in diese ihr Geschlechtsteil hineinschieben. Das Besondere daran ist, dass die Bewegungen von einem Spielzeug auf das andere übertragen werden. Wird der Vibrator mit der Hand stimuliert, werden die Impulse 1:1 auf die Box übertragen. Ebenso werden die Bewegungen der Box auf den Vibrator übertragen. Dieses Paarspielzeug nutzt ebenso die Pornoindustrie. Der Zuschauer kann hierbei nicht nur eine 360-Grad Umgebung erleben, sieht nicht nur, sondern hat echte Gefühle dabei.