Rechenzentrum Biere der Telekom wird ausgebaut: 50.000 Server für das Segment der Cloud-Dienste
Biere, der Telekomstandort in Sachen-Anhalt wird durch die Investition eines Millionenbetrags im dreistelligen Bereich nachhaltig gestärkt. Um mehr Kapazitäten für Cloud-Dienste, den aktuellen Mega-Trend zu haben wird das örtliche Rechenzentrum vergrößert.
Durch die Millioneninvestitionen plant die Telekom das modernste Rechenzentrum des Unternehmens auszubauen. In Sachsen-Anhalt wird die Kapazität auf dem Gebiet der Cloud-Dienste um 150% bis zum Sommer des Jahres 2018 ansteigen. T-Systems, die Großkundensparte der Firma, legte am Montag rund 24 Kilometer von Magdeburg entfernt den Grundstein für den Beginn der Erweiterung. In Zukunft sollten hier 50.000 statt bisher 20.000 Server für den Service der Cloud-Dienste stehen. So sollen die Daten dann innerhalb der Telekom-Kapazitäten gespeichert werden und nicht mehr lokal.
Dreistellige Millionensumme wird von Telekom in Biere investiert
170 Millionen Euro sollen in den Komplex fließen. Diese Summe wurde von der Landesregierung aus Sachsen-Anhalt bekannt gegeben. Die Summe der Landesförderung beläuft sich auf etwa 10 Millionen. Von Seiten der Telekom wurden keine genauen Zahlen genannt. Hier spricht man von einem dreistelligen Millionenbetrag im unteren Bereich.
Der Komplex Biere 2 soll Mitte 2018 fertig sein. Bis dahin plant das Unternehmen 11 weitere Hochleistungscenter der Geschäftsführer für den Bereich IT und Sicherheit bei T-Systems. Biere 2 würde dabei die Funktion eines Prototyps übernehmen. In Deutschland gäbe es mit München und Frankfurt/Main zwei weitere geplante Standorte. Der Rest würde sich auf Amerika und Südafrika verteilen. Pro Zentrum werde es zudem ein sogenanntes Zwillingszentrum im Umkreis von etwa 30 Kilometern geben. Es erfüllt dann die Backup-Funktion für das Szenario eines Systemausfalls.
Seit 2014 ist ein Komplex in Biere in Betrieb. In Magdeburg wurde der Zwilling gebaut. Der Großkundenstamm beläuft sich mittlerweile 600, darunter Unternehmen wie Daimler oder Shell. Der Nutzungsbereich betrifft laut einer Sprecherin in erster Linie Abrechnungsdienste oder Software und Programmierungen der Fertigung.
Das beste Verkaufsargument: Strenger Datenschutz in Deutschland
Bei Biere handelt es sich, laut Unternehmensangaben, um das modernste und größte Rechenzentrum der Telekom. Bei Inbetriebnahme der Erweiterung im Jahr 2018 geht das Unternehmen von einer 100prozentigen Auslastung aus. Laut einer Sprecherin der Telekom sei dabei der in Deutschland vorherrschende strenge Datenschutz das beste Verkaufsargument. Eine Studie von Bitkom, dem IT-Branchenverband, hat gezeigt, das über 75% der Unternehmen es für absolut notwendig halten in Bezug auf Cloud-Anwendungen ein Rechenzentrum in Deutschland zu nutzen.
Nach Aussage eines Verbandssprechers werde sich der Mega-Trend Cloud Computing durchsetzen. Für Großkunden sei dabei die Flexibilität ausschlaggebend. Die Verwaltung des Servers fällt weg und bei Bedarf ist es einfach weitere Rechnerleistungen oder Speicherplatz zu buchen bzw. auch wieder zu reduzieren. Aktuell ist der Markt scheinbar noch ziemlich fragmentiert. IBM oder Amazon zählen neben der Telekom zu den Großanbietern.