Google zittert vor Amazons Alexa
Google hat das erste Mal über 100 Milliarden Dollar in einem Jahr eingenommen. Rosig sieht die Zukunft dennoch nicht aus und daran ist die Assistentin von Amazon „Alexa“ nicht ganz unschuldig.
Die Firmengeschichte beläuft sich bereits auf 20 Jahre und die Einnahmen betrugen im Jahr bereits über 100 Milliarden Dollar. Im letzten Quartal konnte der Konzern 32,3 Milliarden Dollar verzeichnen, sodass der Jahresumsatz knappe 110 Milliarden Dollar erreichte.
Die Zahlen zeigen allerdings eine weniger gute Zukunft, der Aktienkurs sank um fünf Prozent. Der geringe Verlust ist für Google das kleinste Problem, denn durch die Nachzahlung an Steuern von 9,9 Milliarden Dollar konnte Google das Kapital aus dem Ausland beheimaten. Schlimmer sind die stetig steigenden Kosten bei Google und das hinterherhinken im bedeutendsten Zukunftsfeld: die Sprachsteuerung.
Nummer eins – Alexa
Mit „Alexa“ ist Amazon weit vorn, denn der Marktanteil beträgt knappe 75 Prozent. Das Werbegeschäft wird durch die Sprachsteuerung zurzeit tiefgreifend verändert. Google wird nicht mehr nach Produkten befragt, sondern Alexa und es wird anschließend bei Amazon gekauft. Dabei ist die Dominanz von Facebook, Google und dem Smartphone recht unbedeutend.
Damit steigt Amazon wahrscheinlich recht schnell zum größten Player im Werbemarkt auf. Bereits letztes Jahr wurde klar, dass die Werbung für Alexa nicht ausbleibt. Die klassische Radiowerbung ausgeschlossen. Für Firmen werden Kosten entstehen, damit diese bei Alexa zuerst genannt werden. Bei Waschmittel könnte Alexa vorzugsweise Persil anbieten. So wie bei den Premium Suchergebnissen bei Google.
Steigende Werbungskosten für Google
Für Google kam die Entwicklung in einem unguten Moment. Die Kosten für einen erreichten Käufer steigen weiter, Werbekunden wollen weniger zahlen und mit klassischer Werbung wird weniger Geld verdient. Das Privileg der Standardsuchmaschine kostet Google mehr Geld. Dieser Zugangspunkt ist für Google wichtig und Betriebssystem- und Browserentwickler sind sich dessen bewusst und verlangen für den begehrten Suchschlitzplatz mehr Geld. An Apple muss Google Milliarden zahlen, damit der Konzern im iPhone als Standardsuchmaschine bleibt. Wird von den Applefans über Siri gesucht, bleibt Google außen vor, denn die Apple-Assistentin setzt auf Bing als Suchmaschine.
Sprachsteuerung wird immer größer
Der Hype für diese Sprachsteuerung wird in der nächsten Zeit kaum weniger werden. Auf der Technikmesse CES wurden Hunderte an neuen Geräten vorgestellt. Diese sollen Google Home oder Alexa unterstützen oder sind sogar fest zu verbauen. Amazon will stark in dieses Geschäft investieren, denn Alexa hat die Erwartungen weit übertroffen.
Google konnte sich im Smartphone Markt durchsetzen, bei der Sprachsteuerung allerdings nicht. Das Android beim Smartphone System erreichte einen Marktanteil von mehr als 80 Prozent, denn dies stand für jegliche Hersteller zur freien Verfügung. Das iOS wurde von Apple nur auf eigenen Geräten zugelassen, denn das Geld kam mit dem Verkauf von Hardware. Diese Strategie wird bei den Sprachlautsprechern nicht funktionieren. Bei Google und dem Hauptkonkurrent Amazon handelt es sich hauptsächlich um Marktanteile, denn Verkäufe sind nur ein nettes Zubrot. Somit wurde von Amazon „Alexa“ für Dritthersteller bereits freigegeben und werden in Smartphones oder Autos verbaut.
Schnelles Erlernen – Alexa oder Google
Die nächsten Monate werden zeigen, ob Amazon oder Google seine Geräte zuerst in weiteren Sprachen übersetzt. Alexa bietet seine Dienste auf Deutsch, englischen Dialekten und auf Japanisch an. Der Assistant von Google verfügt bereits über sechs Sprachen, drei weitere sollen hinzukommen.